Wir wollen das Haus behalten! – Ein Manifest

  • Wir wollen dieses Haus erhalten, damit sich in seinen Räumen und auf den Fluren weiterhin Menschen begegnen, die sich sonst vielleicht nicht begegnen würden, die gemeinsam etwas schaffen – oder essen, nähen, lachen – aber auch ihren Frust loswerden, dabei Instrumente spielen, im Chor singen währenddessen ferne Rezepte austauschen und über die Weltlage diskutieren.
  • Wir wollen dieses Haus behalten, weil wir nicht nur Deutsch mit allen Akzenten hören wollen, sondern auch Gespräche und Lieder auf Türkisch, Arabisch, Spanisch, Kurdisch, Portugiesisch, Tagalog, Farsi und andere Sprachen, die hier aufeinandertreffen und sich manchmal im selben Gespräch vermischen, zu Kiezsprachen eben.
  • Wir wollen dieses Haus weiter beleben, weil wir wissen, wie sehr die Welt Orte wie genau diesen braucht: Orte, die Brücken sind, die verbinden, an denen die Türen offen stehen, an denen Menschen ihre Unterschiede teilen,an denen wir gemeinsam sind, an denen wir spüren, dass es möglich ist, gleichberechtigt zu sein, weil wir alle anders sind.
  • Wir wollen dieses Haus bewahren, weil verschiedene Generationen an einem Tisch sitzen und Stiche machen und so zum Beispiel eine Blume entsteht, die auf Papier gedruckt und mit dreißig multipliziert wird. Weil es hier unmöglich ist, einsam zu sein, obwohl es auch möglich ist, allein zu sein, sei es in dem ruhigen Zimmer mit dem blauen Teppich oder draußen unter dem Apfelbaum.
  • Wir wollen in diesem Haus bleiben, damit mehr Menschen ihre Hoffnungen, Träume und Projekte darin unterbringen können, hier in der Karlsgarten Straße 6, direkt an der Hasenheide, 12049 Neukölln, Berlin.
  • Wir wollen dieses Haus behalten, weil du – und du – und du – und du – und du – und du – hierher kommen kannst, wann immer du willst.

Nachbarschaftshaus
Karlsgartenstraße 6
12049 Berlin